Freitag, 18. Juli 2008
APA, 12.Juli 2008
APA268 5 AI 0382 II 12.Jul 08

ÖSTERREICH UNGARN NAHOST KONFLIKTE FRIEDEN JUGEND HINTERGRUND FEATURE
"Es war wunderbar" - Abschluss des "Peacecamp 08" in Wien
Utl.: Künstlerische Darbietungen unterschiedlicher Kulturen im
Museumsquartier
(Von Clemens Zavarsky/APA)
=


Wien (APA) - Das "Peacecamp 08" hat am Samstag mit der
"show4peace" im Museumsquartier Wien seinen Abschluss gefunden.
Österreichische und ungarische sowie jüdische und arabische
Jugendliche aus Israel feierten gemeinsam das Friedensfest und
präsentierten Volkstänze ihrer Kulturen. "Die Sorge, etwas falsch zu
machen, überwog anfangs, aber mit dem Publikum verflog die
Nervosität," meinte eine der Teilnehmerinnen.

"Ein kleiner Kaffee geht sich noch aus." Mit diesen Worten wurde
ich von den Peacecamp-Veranstaltern im Museumsquartier begrüßt. Statt
einleitender Worte gab es zur Einstimmung eine Tanzaufführung der
ungarischen Delegation, die eine flotte Veranstaltung erhoffen
ließen. Für allgemeine Erheiterung in den vorderen Reihen sorgte ein
Kleinkind, das nach dem Tanz fragte: "Können wir jetzt gehen?"

Die Jugendlichen präsentierten sich in einheitlichen T-Shirts mit
einem Logo, das sie während des Camps gemeinsam erstellt hatten. Sinn
des Camps sei es gewesen, Jugendliche aller Kulturen aus der ganzen
Welt "zusammenzubringen", sagte die Organisatorin des Camps, die
Psychoanalytikerin Evelyn Böhmer-Laufer. Dies betraf vor allem die
Teilnehmer aus den unterschiedlichen Kulturen Israels. Das Motto sei
"Peacecamp for Peacemakers". "Ich lernte einiges über mich selbst,"
meinte die jüdische Israelin Adi gegenüber der APA.

Das Publikum wurde oft in die Tanz- und Schauspielaufführungen
eingebunden und sorgte mit rhythmischem Stakkato-Klatschen für
Stimmung. Die Show war unterlegt mit Elementen des Jazz-Dance sowie
postmodernem Ausdruckstanz, welchen die Jugendlichen in ihren "Rhythm
and Movement"-Einheiten während des Camps erlernt hatten. Beim
gemeinsamen Gesang ("Heaven is a wonderful place" und "We shall
overcome") wurde das Publikum von der Gesangslehrerin aufgefordert
mitzusingen, was der Großteil allerdings unterließ. Zwischendurch
fragte der kleine Bub aus der zweiten Reihe immer wieder, ob man
endlich gehen könne.

Abgerundet wurde die Show mit einem Video, das die Veranstalter
während des Camps gedreht hatten. Ahmed, arabisch-israelischer
Teilnehmer, hoffte, dass irgendwann ein "größeres, internationales
Peacecamp" möglich sein werde. Auch Rebecca aus Wien sagte im
Gespräch mit der APA, dass sie das Camp "sofort wiederholen" würde.
Eine ungarische Teilnehmerin sagte, es sei "wunderbar" gewesen - und
brach anschließend in Tränen aus. Im Großen und Ganzen eine gelungene
Veranstaltung, einzig dadurch getrübt, dass am Heimweg ein wahrer
Wolkenbruch niederging und die Rolltreppe in der Station Neubaugasse
kurz vor dem Ziel einfach stehen blieb.
(Schluss) clz/mp/at

APA268 2008-07-12/21:50

122150 Jul 08

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